Benjamin Maack, Foto: Tara Wolff

»Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein« von Benjamin Maack gewinnt in der Kategorie »Buch des Jahres«

»Wie sanft der Klang sich über die Lippen ausatmet. Eine schwere Decke für den Kopf. Doppelt gelegt.«

Benjamin Maack, geboren 1978, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Volkskunde. Er veröffentlichte die Kurzgeschichten- und Gedichtbände »Du bist es nicht, Coca Cola ist es« (2004), »Die Welt ist ein Parkplatz und endet vor Disneyland« (2007) und »Monster« (2012). Neben weiteren Auszeich-nungen wurde ihm beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2013 der 3sat-Preis sowie der Förderpreis zum Hermann-Hesse-Preis 2016 verliehen. »Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein« ist im Suhrkamp Verlag erschienen Er lebt und arbeitet als Autor und Journalist in Hamburg.

Laudatio

Benjamin Maacks Buch führt mitten hinein in einen Kopf voll Finsternis. Benjamin hat
einen tollen Beruf, eine kluge Frau, zwei niedliche Söhne und viele Freundschaften. Immer wieder verdüs-tern sich seine Gedanken bis zu jenem Punkt, an dem er nicht mehr weiß, warum er auf der Welt ist und sich fragt, ob sie ohne ihn nicht eine bessere wäre. Hinter dem nonchalanten Titel »Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein« verbirgt sich ein ebenso schonungsloses wie ehrliches und an vielen Stellen auch humorvolles Zeugnis über die Krankheit Depression. Und ein Stück große Literatur. Benjamin Maack schreibt aus der Krankheit heraus und schaff t es doch, auf höchst literarische Weise neben sich zu stehen – und uns von seiner Pein zu erzählen. Das ist eine hohe Kunst, die den Mut zu einem neuen Schreiben über Krankheit ebenso erfordert wie einen radikalen Gestaltungswillen. Können Bücher Leben retten? Ich weiß es nicht. Aber dieses Buch kann uns das Leben erklären, eine wichtige Facette davon allemal. Und das ist schon ganz schön viel.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien