Die Jury 2022

Die Jury 2022: Thomas Andre, Katrin Aé, Katrin Seddig, Céline Meiner, Markus Lemke

»Im Dazwischen von lyrischem und lesendem Ich entfaltet das geglückte Sprachspiel bei Ayna Steigerwald seinen vollen Zauber und es entsteht überraschendes Neues – in eben jenem dialogischen Zwischenraum, der vielleicht sowieso der einzige ist, in dem wir uns so etwas wie Wahrhaftigkeit annähern.«
Katrin Aé, Lektorin, Hoffmann und Campe Verlag

»Kaspar Peters erzählt mit großem, eigenwilligem Bilderreichtum, dann wieder in einer wunderbar zurückgenommenen Sprache von einer schroffen Welt und ambivalenten Figuren, denen wir unbedingt weiter folgen möchten.«
Céline Meiner, Literaturagentin, Agentur Brauer

»Herbert Hindringer erzählt eine ganz und gar feine Geschichte über Familie, über die Unmöglichkeit des richtigen Lebens und Sterbens und, ganz am Ende – aber das darf nicht verraten werden.«
Katrin Seddig, Autorin, Hubert-Fichte-Preis 2020

»Juliette Aubert-Affholder macht dem deutschen Publikum ein hochaktuelles, brisantes, sprachlich sehr gearbeitetes Stück zugänglich, das im Original wie in der deutschen Fassung eine ungeheure Wucht und schmerzhafte Unmittelbarkeit entfaltet.«
Céline Meiner, Literaturagentin, Agentur Brauer

»Es ist vor allem Nicolai von Schweder-Schreiners sehr präzise, unbestechliche und niemals der Versuchung zum Eckenrunden erliegende Herangehensweise, die dem intimen dialogischen Charakter dieses großartigen Romans von Mohsin Hamid ermöglicht, heil und wohlbehalten auf das deutschsprachige Ufer überzusetzen.«
Markus Lemke, Übersetzer, Hamburger Übersetzerpreis 2021

 »Sarah M. Kempens ›Lichterloh‹ könnte thematisch aktueller wohl kaum sein, doch die Stärke des Romans liegt vor allem in seiner fesselnden sprachlichen Umsetzung, der Bildmacht und Detailfülle, mit der von der ersten Zeile an eine Atmosphäre erzeugt wird, die einen in ihren Bann schlägt.«
Markus Lemke, Übersetzer, Hamburger Übersetzerpreis 2021

»Frank Keil-Behrens durchschreitet in seinem Romanprojekt ein Erinnerungsdickicht, in dem die Generationen auf deutsch-deutsche Weise miteinander verbunden sind und die Erfahrungen ineinanderragen. Eine sensible Suchbewegung hin zur eigenen Herkunft, in einer kraftvollen und doch leisen, melancholisch grundierten Prosa.«
Thomas Andre, Literaturkritiker, Hamburger Abendblatt

»Der Rhythmus des Textes von Julia Herrgesell treibt einen in die füchsische Logik, den füchsischen Versuch von Kommunikation, durch die Glaswand hindurch, innen wird zu außen, das natürlich auch nur wieder innen ist, das macht Spaß, hat eine verblüffende, performative und bildliche Schönheit, die durch den reinen Text schon hindurch schimmert. Ab damit auf die Bühne!«
Katrin Seddig, Autorin, Hubert-Fichte-Preis 2020

»Barbara Mesquita versetzt die Sprache in maximale Schwingung, und Djaimilia Pereira de Almeidas faszinierende Erzählung eines Lebensabends zwischen Schuld und Tod inmitten einer ebenso freigiebigen wie gleichgültigen Natur wird so auch im Deutschen zu einer zwingenden Lektüre.«
Katrin Aé, Lektorin, Hoffmann und Campe Verlag

Die Jury 2021

Ursel Allenstein, Foto: Tara Wolff

»In einer fein austarierten Mischung aus Texttreue und Wagemut findet Brigitte Große eine hinreichend offene und zugleich präzise, poetische Form für die scheinbar unüberbrückbaren Gegensätze des Originals.«

Ursel Allenstein
Übersetzerin, Hamburger Literaturpreis 2020

Jan Ehlert, Foto: Jürgen Abel

»Kristine Bilkau zeigt uns eindringlich, welche verheerenden Auswirkungen Achtlosigkeit haben kann. Es ist eine feinfühlige Bestandsaufnahme unserer sich einander entfremdenden Gesellschaft.«

Jan Ehlert
Literaturkritiker, NDR

Jan Karsten, Foto: Victoria Tomaschko

 »Auch auf sprachlicher Ebene glänzt der Comic von Helena Baumeister, die Erzähltexte, die Kommentare und Dialoge sind treffsicher und, bis hin zum berührenden Schlusssatz, auf lakonische Art poetisch. Eine auf allen Ebenen – stilistisch, textlich, atmosphärisch, inhaltlich – preiswürdige Arbeit.«

Jan Karsten
Verleger, CulturBooks

Magdalena Saiger, Foto: Tara Wolff

»Nail Doğans Sprache hat viele Hintergründe, sie ist voller Kraft und voller Frage, sie hebt an und bricht ab, sie lotet aus, wie weh es tut, wenn an einem Gehen nicht mehr zu rütteln ist. Und sie rückt ins Bewusstsein, wie sehr die Willkür der Geburt am einen oder anderen Ort über das Gehen und das ›Zwischending des Bleibens‹ bestimmt.«

Magdalena Saiger
Autorin, Hamburger Literaturpreise 2020

Clara Sondermann

 »Jutta Nymphius hat mit ›Total irre!‹ ein unglaublich witziges und liebenswertes Buch geschrieben, das vor keinem Scham- oder Tabuthema Halt macht und so assoziativ wie ein rasanter Film vor dem inneren Auge abläuft.«

Clara Sondermann
Lektorin und Übersetzerin

Die Jury 2020

»Ein echtes Leseerlebnis: Aufzublättern, Atem zu holen, Fahrt aufzunehmen, fokussiert zu sein auf eine Erzählung, durch die wir fliegen, die Zeit zu vergessen, verzaubert zu sein, den imaginären Hut zu ziehen und sich zu verbeugen vor dem beeindruckenden Text von Silke Stamm.«

Thomas Bleitner
Buchhändler, Buchhandlung Lüders

 »Uticha Marmon hat mit feinem Humor und großer Empathie eine so glaubwürdige wie spannende Geschichte geschrieben. Sie gibt damit all den Kindern, von denen in diesem Pandemiejahr viel zu wenig gesprochen wird, eine starke Stimme.«

Julia Ditschke
Autorin und Lektorin, Hamburger Literaturpreis 2019

Natascha Geier

»Es ist große Kunst, wie Peter Thiers seine Figuren lügen, sich gegenseitig demontieren und mit perfiden Finten kämpfen lässt – nüchtern, schnodderig, boshaft und pointiert auf den Punkt – aber erstaunlicherweise nicht ohne Empathie. Mehr geht nicht.«

Natascha Geier
Literaturjournalistin, NDR Fernsehen

Katharina Picandet

 »Magdalena Saiger lässt ihre Figur so wütend und so philosophisch zugleich, so klug und dabei subtil witzig sprechen, dass man sich diesem Sog kaum entziehen kann.«

Katharina Picandet
Lektorin, Edition Nautilus

 »Sich der Mammutaufgabe angenommen zu haben, maritime Fachbegriffe, Umgangssprache und vertrackte Syntax mit Verve und einem wunderbaren Gespür für Rhythmus und Pointen ins Deutsche übertragen zu haben, dafür gebührt Mirko Bonné unser Lob und ein Preis.«

Britt Somann-Jung
Übersetzerin, Hamburger Literaturpreis 2019



Die Jury 2019


»Mit ihrer Übersetzung gelingt es Dagmar Mißfeldt herausragend, den atemlos parataktischen Stil aus dem Norwegischen zu übertragen. Die Sprache ist, der Fluchtgeschichte immer angemessen, ernsthaft gehalten und erzeugt nebenbei einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann und will.«

John Cohen
Buchhändler, cohen+dobernigg BUCHHANDEL

»Ulrike Syha hat einen höchst aktuellen Stoff, der die großen Fragen nach den Regeln unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens behandelt, originell umgesetzt.«

Judith Liere leitet das Ressort Kultur beim »stern«

»Mit feinem Gespür für ihre Figuren montiert Katrin Seddig die Stimmen der unterschiedlichen Generationen inein-ander und erzählt uns so vom Zerfall der bürgerlichen Institution Familie – wir dür-fen uns auf einen klugen Roman über die moderne Gesellschaft freuen.«

Daniel Mellem, Autor, Förderpreis für Literatur 2018

»Die breite Palette an Stilebenen so zu übersetzen, dass im Deutschen ein homogener Text entsteht, ist eine unglaubliche Herausforderung, die Claudia Steinitz mit Verve und Können und nicht zuletzt mit einem hohen Maß an – lesbarer – Hingabe und Empathie gemeistert hat.«

Stefan Pluschkat, Übersetzer (Förderpreis für literarische Übersetzungen 2018 )

»Tamar Noort erzählt kurzweilig und mit lakonischem Witz. Ihre Figuren sind leben-dig und liebevoll gezeichnet, ihre Dialoge ungekünstelt und originell, ihre Darstel-lung norddeutscher Insellandschaften und Provinzkäffer in ihrer wunderbaren Tris-tesse absolut überzeugend.«

Judith Weber, Lektorin im mareverlag