In ihrem neuen Roman zoomt Kristine Bilkau ganz nah heran an die feine Nahtstelle, an der unsere Wünsche, Träume und Hoffnungen sich in der Realität verfangen. Getragen von einem wunderbar leichten Stil, erzählt sie eine Geschichte, die gleich »Nebenan« (Luchterhand) spielt, dort, wo wir so offensichtlich wegsehen, wie sonst nirgends: in der Nachbarschaft. Schon im vergangenen Herbst wurde Kristine Bilkau für den Roman mit einem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet. »Nebenan« ist auch für den Deutschen Buchpreis 2022 nominiert.
Kristine Bilkau
»Nebenan«
Roman
Luchterhand Literaturverlag
Erschienen am 08. März 2022
Die Versuchsanordnung ist so radikal wie alltäglich: Eine Frau erfährt, dass sie nur noch wenige Monate leben wird. Was ist jetzt zu tun? Was lässt sich noch besser, was anders machen? Und was ist, trotz aller Verzweiflung, bei noch klarem Verstand vorzubereiten? Das sind die Ausgangsfragen von Anselm Nefts neuem Roman »Späte Kinder« (Rowohlt). Er führt in eine dramatische Ausnahmesituation und zudem mitten hinein in die tiefen Abgründe einer Familiengeschichte. Dennoch ist dies ein versöhnlicher Roman mit einem bewegenden Happy End.
Anselm Neft
»Späte Kinder«
Roman
Rowohlt Verlag
Erschienen am
25. Januar 2022
Es kommt vor, dass jemand geht – aber eine Rückkehr, noch dazu nach sieben Jahren? Eines Morgens steht Ben da, platzt unangekündigt in das Wiener Leben von Pia, Vinz und dem siebenjährigen Janis, dessen leiblicher Vater Ben ist. Janis hat nun auf einmal zwei Väter und Pia fragt sich mehr und mehr, warum eigentlich nur die anderen kommen und gehen können, wann sie wollen. Marie-Alice, die Erzählerin, erfährt in Hamburg von den Neuigkeiten. Mit Vinz war da für Momente mehr, aber drei waren Eine zu viel. Nun ist da ein neues Dreieck, doch diesmal liegen die Dinge anders.
Marie-Alice Schultz
»Der halbe Apfel«
Roman
Frankfurter Verlagsanstalt
Erschienen am
10. März 2022
Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf: Die Eltern sind Rechtsanwälte, sie ist Klassenbeste. Doch in der Kleinstadtvilla herrscht das Grauen. Der Vater drillt die Kinder auf Leistung, prügelt sie und seine Frau. Juli wird älter, fordert ein Ende der Gewalt, deren Realität von der Mutter vehement abgestritten wird. Einzig ihre Geschwister und eine Maus geben Halt. Doch wie kann man sich befreien, wenn man weder den Eltern noch den eigenen Erinnerungen traut? Die Befreiung gerät zum Feldzug – gegen die Eltern und das eigene Ich.
Claudia Schumacher
»Liebe ist gewaltig«
Roman
dtv
Erschienen am
18. Mai 2022
In Zeiten der Globalisierung können wir uns überall hinbewegen, von überall arbeiten, überall leben – gesetzt den Fall, wir haben die passende Hautfarbe, ausreichend Bildung und am wichtigsten: den richtigen Pass. Im Rahmen eines Austauschprogramms unterrichtete die weiße Birgit Weyhe aus Deutschland an einem US-College. Während einer Tagung amerikanischer Germanist*innen im Mittleren Westen wird sie mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung konfrontiert. Nutzt sie ihre Privilegien als weiße Autorin aus, wenn sie Geschichten über Schwarze Menschen erzählt?
Sie lernt Priscilla Layne, eine afroamerikanische Germanistik-Professorin mit karibischen Wurzeln kennen. Sie ist ein „Oreo“: zu weiß für die Schwarzen Mitschüler*innen und für die Weißen ist ihre Haut zu dunkel. Sie beschließt gegen alle und alles gleichzeitig zu rebellieren, indem sie sich in ihrer Jugend der Skinhead-Bewegung anschließt und zu einem Rude Girl wird.
Birgit Weyhe
»Rude Girl«
Graphic Novel
Avant Verlag
Erschienen im
März 2022